REVIEW: Give Me Beauty… or Give Me Death! (20th Anniversary) (Ef)
BY Meisenkaiser
EF sind den frühen 2000ern Teil der europäischen Post-Rock-Szene. Ihr Stil basiert auf langsamen Spannungsbögen, klaren Melodielinien und einem weiten, emotionalen Klangbild. Seit fast zwei Jahrzehnten spielt die Göteborger Band ihre Musik in Clubs und Theatern im In- und Ausland. Und sie tun das mehr als gekonnt, wirken ehrlich, nie aufgesetzt und sogar auf diesem Album frisch. Das kann erstaunen, denn 2025 markieren EF und Pelagic Records zwei Anlässe: das 20-jährige Jubiläum von „Give Me Beauty… or Give Me Death!“ und die 300. Veröffentlichung des Labels. Das Album erscheint dafür in einer neu überarbeiteten, erweiterten Edition. Das Original von 2006 definierte EF’s Mischung aus filmischen Gitarren, langsamer Entwicklung und melodischen Spannungen. Für die neue Ausgabe – mit einer Illustration von Phillip Janta und dem Bonus-Track „Noll“ – wurden die Songs mit aktualisierter Produktion, mehr räumlicher Offenheit und zusätzlichen orchestralen Elementen neu gestaltet. Und in der Tat nehmen die Südschweden auch Menschen in Gefangenschaft, die dieses ganze Post-Gedöns für überflüssig, hipsteresk, schwülszg, langweilig oder alles zusammenhalten. Natürlich darf niemand harte Kost oder aggressive Klänge erwarten. Aber „Give Me Beauty… or Give Me Death!“ lädt auch so lange Zeit nach der ersten Veröffentlichung noch zum Träumen ein. Wie toll ist eigentlich das oft sehr prominente Cello? EF führen dir vor Ohren, wo Kapellen wie Solstafir vielleicht ihre Anregungen gefunden haben dürften. Wunderschön, nie kitschig und irgendwie hoffnungsvoll! Und „Give Me Beauty… or Give Me Death!“ ist das mit Abstand verträglichste Album bei Pelagic.



